Über Karin Radoy Ausstellungen
Biografie Kontakt


<

Nicht nur versicherungstechnisch müssen sich an
K.R.s völlig souveränen Wandobjekten naturgemäß
die Geister scheiden.
Auch die anachronistischen Verfechter einer
lediglich in der abendländischen Kunst rigide
durchgehaltenen Genretrennungen werden bei
etwaigen Klassifikationsversuchen von Radoys
Gebilden in ein Terrain vague gestoßen. Sie
entzieht sich mit minimalistischen Kunstgriffen
jedweder stereotypen Kategorisierung. Über den
Versuch, sich ihren Wandobjekten begrifflich
zumindest anzunähern, wird zugleich das unerhört
Andere und prekär Ausbalancierte des Bildkonzepts
deutlich.

Dabei ist es oft tatsächlich nicht mehr als ein
geändertes Vorzeichen, mit dem sie den
überlieferten Kanon unterläuft. Dies ist
beispielsweise dann der Fall, wenn die Malerei
mit dem eigens gebauten Trägermaterial zu einem nicht mehr auseinander dividierenden
ästhetischen Konstrukt verschmilzt.
Der Farbauftrag wiederum erweist sich als aus
30 bis 40 Schichten gespachtelte, gußartige
Materie von transluzenter Leuchtkraft, die
sich gleich einer straffen Haut über den
Bildkörper spannt.
Und in der wellenhaften Ausformung des
zweigeteilten Bildschemas wird eine eigenwillige
Autonomie des plastischen Gebildes deutlich.
Wie siamesische Zwillinge begegnen sich die Diptychen an der Wand, demonstrieren immer aufs
Neue das der eine Bildpart ohne sein Gegenüber
nicht auskommen könnte. Und wollte man dem
geometrischen Bauplan auf die Spur kommen, so
ließe sich tatsächlich auch feststellen, daß
die zwei Volumina infolge eines raffinierten
Schnitts die getrennten Teile ein- und
desselben Körpers sind.












Bis 1988: Bilder, Acryl auf Leinwand
1987: Radierungen und Zeichnungen
1989: Mehrteilige Bilder, Acryl auf Holz
1990: Farbige Wandobjekte
1991: Wand - Boden - Objekte
1993: Serielle Arbeiten mit Acrylglas
1993: Realisierung eines Projektes im öffentlichen Raum
1994: Konsolen - Objekte
1994: Wandinstallation, Frankfurter Kunstverein
1996: Modulare – Objekte
2001: Neue Arbeiten auf Papier, Bamberg Zyklus
2008: Erste Skulptur